Harsefeld | 23.08.2019. Sieger des Wettbewerbes „Die Gute Form“ ausgewählt.
Ein großer Tag für die Stader Tischlerlehrlinge. Nach wochenlanger Arbeit müssen sich die Prüflinge mit ihrem Gesellenstück den Bewertungen der Prüfungskommission stellen. Neben diesem Ende der Lehrzeit wurden alle Gesellenstücke von einer Jury im Zuge des Wettbewerbes „Die Gute Form“ beurteilt und gekürt. Der Sieger des Wettbewerbs, der in einem Innungsbetrieb seine Ausbildung absolviert hat, qualifiziert sich für den Landesentscheid und darüber hinaus womöglich auch für den bundesweiten Wettbewerb 2019.
Beeindruckende Handwerke im Rathaus: Holz in all seinen Formen und Farben beim Wettbewerb „Die Gute Form 2019“
Bildmaterial: Freisprechung und Ausstellung komplett ab 6.9.19: https://drive.google.com/open?id=1K9LKbD6MLqvZ64rn1SKWQPQATQe9PeuV
Die Gute Form: https://drive.google.com/open?id=1xhhI-30u7ruKbkZnCi2cTIfKPCdTR84l
Gesellenstücke: https://drive.google.com/open?id=1VjkrlCCd-aQ1T3Db2KlHRfAf5hXVT0w2
Die fünfköpfige Jury hat es sich nicht leicht gemacht, war sich unterm Strich aber einig welches das Siegerstück werden wird.
- Birgit Dammann – Tamke, 1. Vorsitzende der Landfrauen, Harsefeld
- Ralf Handelsmann, SG – Bürgermeister, SG – Fredenbeck
- Bernd Meinke Erster Samtgemeinderat Harsefeld
- Christian Franz, Fotograf, Harsefeld
- Johanna Meyer, Tischlergesellin, z.Zt. im Lehramtsstudium, 4tes Semester
Sieger der Guten Form
Da waren sich die Jurymitglieder einig – der Stehschreibtisch von Niklas Scholten ist ein Hingucker – keine Frage. Sticht er doch schon durch seine Nutzungsart hervor. „Das wäre was für mein Büro im Rathaus in Fredenbeck.“ Warf SG Handelsmann in die Runde. „So ein richtiger Platz zum Schnacken“ fügt Bernd Meinke hinzu. Johanna Meyer hingegen hätte dafür Zuhause keinen Platz „Schade, denn Niklas hat hier wirklich ein ganz tolles Stück hergestellt.“
Alle Jurymitglieder lobten die Kombination aus Holz und Leder, sowie die Farben der Hölzer. Niklas Scholten lernt im Innungsfachbetrieb Zimmerei & Tischlerei Manfred Hölting Burweg.
Niklas ist überrascht von seinem Erfolg: "Damit habe ich wirklich überhaupt nicht gerechnet - aber anscheinend hat sich mein Mut ausgezahlt", nicht nur der, Niklas hat sehr viel Arbeit und Zeit in sein Gesellenstück gesteckt. Der Stehschreibtisch wird bei ihm Zuhause Platz finden. "Das ist einer der vielen Gründe, warum der Beruf ein absoluter Traum ist - Dinge zu erbauen, die man dann selber nutzen kann.".
Corinna Burfeindt belegt mir ihrer Truhe den zweiten Platz im Wettbewerb und darf mit nach Hannover zum Landesentscheid. Die junge und sympathische Frau ist mit Leib und Seele Tischlerin. Bereits in der 7ten Klasse stand ihr Berufswunsch fest. "Ich liebe es, etwas zu schaffen und zu erschaffen. Es macht zufrieden am Ende des Tages oder der Woche zu sehen, was man sich erarbeitet hat" Corinna kann sich keinen anderen Beruf für ihr Leben vorstellen. "Natürlich träumt man mal von Weiterbildung, den Meister zu machen - aber erstmal möchte ich in dem Beruf weiter arbeiten" so die Junggesellin.
Der Wettbewerb
Für die Tischlerazubis ist es ein weiter Weg bis zum Gesellenbrief – neben der verpflichtenden Zwischenprüfung, wird im letzten Ausbildungsjahr die vierteilige theoretische Prüfung abgelegt. Ebenfalls fließt die Arbeitsprobe, die als Vorgabe des Landungsinnungsverbandes vorgegeben wird, mit in die Gesamtnote ein. Als letzter Teil der Prüfung ist die Konzipierung und Umsetzung des Gesellenstückes maßgeblich für das Bestehen der Prüfung. Zusammengesetzt wird der Prüfungsausschuss traditionell aus den Lehrlingswarten der Innung, (Rudolf Mundt und Ricardo Schmorl), Altgesellen (Jörg Elfers, Kammann Fredenbeck und Hauke Jarck, Hölting Burweg ), sowie dem Prüfungslehrer der Jobelmann-Schule Stade (Klaus Heinemann und Martin Volkamnn)
Die Bewertungsjury setzt sich bewusst zum größten Teil aus fachfremden Personen zusammen. „In dem Wettbewerb geht es um die Sicht des potentiellen Kunden, nicht um die Bewertung aus Sicht eines Tischlers“, erklärt Ricardo Schmorl, Lehrlingswart der Tischler-Innung Stade. „Wir legen hier besonders Wert auf einen guten Mix – Frauen und Männer jeden Alters repräsentieren die Vielzahl an Endkunden am besten“, beschreibt Rudolf Mundt, ebenfalls Lehrlingswart der Tischler-Innung Stade, die Auswahl der Jury.
Die Jury des Wettbewerbes „Die Guten Form“ lässt sich im Vorfeld in die Finessen und Feinheiten der Stücke vom Lehrlingswart Rudolf Mundt und Ricardo Schmorl einweisen, denn… “viele Funktionen sind auf den ersten und teilweise auch auf den zweiten Blick nicht zu erkennen“, so Jurymitglied Birgit Dammann-Tamke, die besonders diese Details an einem Möbelstück schätzt. Sie zeigt sich beeindruckt „ was die jungen Tischler hier nach nur drei Jahren auf den Punkt abliefern ist wirklich begeisternd, und es riecht überall nach Holz!“.
Juryworte
Birgit Damman-Tamke - Erste Vorsitzende der Landfrauen, Harsefeld
„Im Tischlerhandwerk bin ich ein ungeschriebenes Blatt – weder persönlich noch familiär haben wir einen Handwerker im Haus. Was die jungen leute hier in ihrer Ausbildung als Abschluss geschaffen haben ist beeindruckend! Die Stücke machen einfach Spaß, nicht nur zum ansehen, auch die Haptik ist toll.“
Johanna Meyer, Tischlergesellin, z.Zt. im Lehramtsstudium, 4tes Semester
„Als gelernte Tischlerin schaue ich mir natürlich auch die fachliche Verabeitung der Werkstücke an – dennoch ist das Siegerstück und die Truhe (Plöatz 2) rundum eine gelungene „Gute Form“, die sich den Vergleich auf Landesebene selbstbewusst stellen können!“
Bernd Meinke Erster Samtgemeinderat Harsefeld
„Neben dem Siegerstück hat mir die Kommode (Platz 3) ebenfalls sehr gut gefallen. Die Verarbeitung und das Design sind wirklich herausragend. Vielleicht würde ich Knöpfe an den Schubladen haben wollen – aber das ist mein persönlicher Geschmack“. Der Stehschreibtisch ist perfekt zum Schnacken. In einem Rathaus würde sich diese Verwenung natürlich besonders gut machen.“
Ralf Handelsmann, SG – Bürgermeister, SG – Fredenbeck
„Hätte ich einen Wunsch frei, ich würde den Stehschreibtisch in mein Büro nehmen – ausssergwöhnlich Ideenreich, in Kombination mit Leder und den beiden Holzfarben. Ein Wettbewerb, der die Kreativität fordert und fördert.“
Christian Franz, Fotograf, Harsefeld
Als gelernter Maler- und Lackierer und ehemals selbstständiger Raumausstatter bin ich hier irgendwie wieder in meinem Element – ich habe schon eine besondere Verbindung zum handwerk. Als kreativer Kopf kann ich nur sagen, dass mir die Bewertung nicht leicht gefallen ist – dennoch überzeugt der Stehschreibtisch voll und ganu mit Materialmix, Kombination der Hölzer. Er hat sofirt eine Wirkung auf mich gehabt!“