3. September 2024, TZH Stade. Die Tischler-Innung Stade lädt zur alljährlichen feierlichen Freisprechung und begrüßt seine neuen Junggesellinnen und Gesellen im „schönsten Handwerk von allen,“ schlussfolgert Lehrlingswart Rudolf Mundt. Bevor er in die Veranstaltung starten konnte, war erstmal Stühle rücken angesagt, denn „mit so viel Interesse von Familie und Betrieben haben wir gar nicht gerechnet,“ so stellv. Obermeister Schröder. Eine Entwicklung, die den Vorstand sichtlich freute und zu den stimmungsvollen Klängen von Musiker Benjamin de la Fuente (@benjamindelafuente.music) mutete die Platzsuche eher wie ein Tanz statt einer Herausforderung an. Gute Laune hatten sie alle, denn „heute gibt es nur etwas zu feiern,“ lud Dirk Holthusen die Gäste ein, sich zu setzen und nun der Veranstaltung zu lauschen. 21 junge Tischlerinnen und Tischlern, die ihren Weg vom Lehrling zum Gesellen erfolgreich abgeschlossen haben, bekamen an diesem späten und sehr warmen Sommertag ihren Gesellenbrief überreicht. Zudem wurden einigen von ihnen ihrer herausragenden Arbeiten im Rahmen des Wettbewerbs „Die Gute Form“ gewürdigt. Dieser Abend stand ganz im Zeichen des Handwerks – als Berufung und als Zukunftsperspektive.
Impressionen: Musiker Benjamin de la Fuente spielt passende Musik zur feierlichen Stimmung, Innungsvorstandsmitglieder übergeben die Gesellenbriefe, zur offiziellen Aufnahme in den Gesellenstand durch Altgeselle Elfers erheben sich alle Absolvent*innen, Elfers gibt noch Tipps für die Zukunft mit auf den Weg und Dirk Holthusen führt durch die gesamte Veranstaltung.
Dirk Holthusen: „Das Handwerk als stabiler Anker in einer sich verändernden Welt“
In seiner Eröffnungsrede betonte Vorstandsmitglied Dirk Holthusen, der für den Obermeister Jörg Klintworth einsprang, wie wichtig das Handwerk in der heutigen Zeit ist. „Das Handwerk ist nicht nur ein Beruf, es ist eine Berufung, die mit Stolz und Leidenschaft ausgeübt werden sollte“, sagte er. „Ihr seid jetzt Teil dieser stolzen Tradition – und gleichzeitig Gestalter der Zukunft. Denn das Handwerk wird immer gebraucht, egal wie digital die Welt wird.“
Die Freisprechung sei aus guten Gründen der Höhepunkt der Ausbildungszeit, auch für die Ausbilder und Eltern: Es wurde zugehört, mit gebangt, getröstet, gejubelt, die Daumen gedrückt und gedanklich bei jeder Prüfung dabei gewesen,“ vermutet Holthusen und empfiehlt den Absolvent*innen, ihren Menschen „von Angesicht zu Angesicht einmal Danke zu sagen.“
Holthusen hob die Bedeutung der dualen Ausbildung hervor, die den jungen Handwerkern nicht nur das notwendige Fachwissen, sondern auch soziale und persönliche Fähigkeiten vermittelt. „Ihr habt nicht nur gelernt, wie man Holz bearbeitet – Ihr habt gelernt, Verantwortung zu übernehmen und Probleme kreativ zu lösen“, erklärte er. „Diese Fähigkeiten sind Gold wert, nicht nur in Eurem Beruf, sondern auch im Leben.“ Jetzt gäbe es nur noch den Blick nach vorne und das hieße, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern neue zu erlangen. „Und dabei hilft es, immer offen zu bleiben, auch für Ideen von Menschen um Sie herum,“ schloss Holthusen seine Worte.
Dirk Leun: „Handwerk und Sport – Erfolgsrezepte für die Zukunft“
Die Festrede von Dirk Leun, Trainer des Buxtehuder SV Handball Damen, bot spannende Parallelen zwischen Handwerk und Leistungssport. Der vierfache Familienvater bestreitet gerade seine 17. Saison bei seinem Arbeitgeber und kann zum Thema Durchhaltevermögen reichlich aus dem Nähkästchen plaudern. „Wer aufhört, besser zu werden, hört auf, gut zu sein,“ sagt man im Sport und da sein schon die erste Parallele geknüpft. „Dasselbe gilt auch im Handwerk – wer aufhört, sich weiterzubilden, verliert den Anschluss.“
Leun sprach über die Bedeutung von Weiterentwicklung und Teamarbeit. Ein Team müsse eine funktionierende Einheit sein, dafür müsse „jeder seinen Job machen. Jeder von euch hat eine wichtige Rolle, sei es bei der Fertigung eines Möbelstücks oder bei der Organisation eines Projekts.“ Mit diesen Worten ermutigte er die Gesellen, stets neugierig zu bleiben und sich neue Fähigkeiten anzueignen. „Im Sport wie im Handwerk kommt es auf Teamgeist, Präzision und Durchhaltevermögen an“, betonte Leun. Im Sport und in Unternehmen setze man sich gemeinsam Ziele, die auch nur gemeinsam zu erreichen sind, wenn jeder seinen Teil der Verantwortung trage. „Sie haben die Macht, mit Ihren Händen etwas zu bauen, was andere Menschen glücklich macht,“ diese Motivation sollte genug Ansporn für Ihren Beruf sein.
Rudolf Mundt, Lehrlingswart: „Vom Azubi zum selbstständigen Handwerker“
Rudolf Mundt, Lehrlingswart der Tischler-Innung Stade, sprach mit Stolz über den Weg der Auszubildenden zu Gesellen. „Ihr habt in den letzten Jahren eine gute Entwicklung gemacht – so gut, dass alle eure Gesellenstücke mit 3 und besser bestanden haben,“ dies sei laut Mundt in seiner Prüfungsausschussvorsitzenden-Karriere selten der Fall. Ein Jahrgang der sich fachlich sehen lassen kann. „Die letzten Jahre haben euch geprägt. Ihr seid gewachsen – nicht nur als Handwerker, sondern auch als Menschen“, sagte er. „Es ist nicht immer einfach, aber die harte Arbeit zahlt sich am Ende aus. Ihr seid jetzt bereit, euren eigenen Weg im Handwerk zu gehen, sei es als Geselle oder später vielleicht als Meister.“ Er stellte heraus, dass dafür die Arbeit in der Innung, in Verbänden oder auch auf politischer Ebene enorm wichtig ist, damit es ein „Weiter so“ geben wird. „Je mehr Menschen wir haben, die für unser Tischlerhandwerk kämpfen, desto schneller wird aus dem „weiter so“ auch ein „besser“. Er sprach die Azubis von den Pflichten und Rechten ihres Standes frei, „nun seid ihr nicht Fisch, nicht Fleisch, bis euch unser Altgeselle Jörg Elfers nach der Übergabe in den gesellenstand erhebt.“ Beschreibt Mundt das traditionelle Prozedere.
Lehrer Martin Volkmann: „Schulzeit als Fundament für eine erfolgreiche Zukunft“
Martin Volkmann, der Klassenlehrer der frischgebackenen Gesellen, erinnerte an die Berufsschulzeit und deren Bedeutung. „Die Berufsschule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Raum, in dem ihr euch ausprobiert habt, in dem ihr Fehler machen konntet, um daraus zu lernen“, erklärte er. „Dieser Prozess des Lernens und des Ausprobierens hört nie auf – das Handwerk ist ein ständiger Lernprozess.“
Volkmann sprach auch von der Bedeutung des Teamgeistes, der sich während der Ausbildungszeit entwickelt hat. „Ihr seid zusammengewachsen, habt voneinander gelernt und euch gegenseitig unterstützt. Diesen Teamgeist solltet ihr auch in euren künftigen Betrieben leben.“ Die Schüler*in Jannik Hönemann und Paula Beckmann bedankten sich stellvertretend für den Jahrgang bei ihren Klassenlehrer*innen Martin Volkmann und Judith Köpke für drei ereignisreiche Jahre mit einem Abschiedsgeschenk.
Altgeselle Jörg Elfers: „Die Zukunft liegt in euren Händen“
Altgeselle Jörg Elfers richtete sich mit motivierenden Worten an die neuen Gesellen. „Ihr habt den ersten Schritt gemacht – jetzt liegt es an euch, das Beste daraus zu machen“, sagte er. „Das Handwerk ist ein Beruf mit Zukunft. Mit den Fähigkeiten, die ihr in den letzten Jahren erlernt habt, könnt ihr Großes schaffen. Seid wissbegierig, bleibt dran und nutzt jede Chance, um euch weiterzuentwickeln.“
Elfers betonte auch die Bedeutung von praktischer Erfahrung. „Die Zukunft hängt davon ab, was ihr heute tut. Nutzt jede Gelegenheit, um euer Handwerk zu perfektionieren.“
Fazit: „Das Handwerk hat goldenen Boden – und eine glänzende Zukunft“
Zum Abschluss der Feier betonte Dirk Holthusen noch einmal, wie wichtig das Handwerk für die Gesellschaft ist: „Ihr seid die Zukunft des Handwerks. Nutzt eure Fähigkeiten und tragt den Stolz auf euren Beruf in die Welt.“
Die Innungsbesten 2024 & Wettbewerb 1&2 Platzierte
Vom Rumprobieren zum professionellen Rumwerkeln - Eine Entscheidung, „die passt.“
Platz #1 im Jahrgang – Platz 2 im Wettbewerb „Die Gute Form“
Simon Goedecke, Wischhafen, 23 Jahre
Betrieb: Tischlerei Rehmke, Oederquart
Schon in der Schulzeit wusste Simon, dass er Tischler werden wollte. Inspiriert durch seinen Vater, der ebenfalls Tischler lernte und jetzt Architekt ist, absolvierte er während seiner Schuljahre diverse Praktika in Tischler-Betrieben. Nach ein paar weiteren Tagen Probearbeiten in den Ferien entschied er dann: „Das passt.“ Passend gemacht hat er seinen Beruf mit einem Ausbildungsplatz bei der Tischlerei Rehmke in Oederquart."
"Ich schätze die Mischung aus Kreativität, Präzision und körperlicher Arbeit." Besonders glücklich macht ihn der Moment, wenn aus der Idee das fertige Projekt geworden ist und „man sieht, was man geschafft hat.“ Abends kaputt ins Bett zu fallen sei ein sehr zufriedenstellendes Gefühl, „das mich immer wieder stolz macht.“
Simons Pläne für die Zukunft? "Ich möchte ein paar Jahre im Betrieb bleiben, weitere Erfahrungen sammeln und dann meinen Meister machen."
Doppelter Rittberger – ein Tischler Neuanfang nach dem Studium.
Platz #2 im Jahrgang - Lennart Werblow, 29 Jahre, Hamburg
Betrieb: Die Tischlerei Kresken, Stade
Stadtplanung studiert, Bachelor eingesackt du dann in die Tischlerlehre. Das muss Lennart uns erklären: „Mir grauste es vor dem Büroalltag,“ sagt Lennart ganz ehrlich und „bevor ich in einer Büro-Routine gefangen bin, starte ich einen kompletten Neuanfang.“ Mutig wagte er den Schritt in die Tischausbildung. „Eigentlich schlug das Handwerkerherz schon immer in meiner Brust. Als Hobby habe ich schon immer gewerkelt.“ Kurzerhand entschloss er sich „dann mache ich da doch meine Karriere draus.“ Er sei jeden Tag gerne aufgestanden und zur Arbeit gegangen. Dieses Glück habe er vorher nicht gespürt. Seinem Herz folgend sucht er nun in seiner Heimat Hamburg nach einem für ihn passenden Tischlerbetrieb um seine Fähigkeiten ausbauen zu können, dazuzulernen und „in 10 Jahren vielleicht eine Kombination aus Büro und Handwerk und allem Wissen, das man hat, vereinen kann, mit dem Endergebnis: „Das war geil, was ich heute gemacht habe,“ grinst er.
Der Apfel fällt doch etwas weiter vom Stamm - Statt Zimmermann, Tischler geworden.
Platz #3 im Jahrgang - Jan Gerken, Ottendorf 19 Jahre
Betrieb: Tischlerei Johann Höft, Oersdorf
Schnuppern hier und schnuppern da – Jan hat sich viele Berufe im Handwerk angesehen, Praktika absolviert und hat damit „eigentlich weniger finden, eher ausschließen wollen,“ grinst er und schlussfolgert heute aus der Retroperspektive. Er habe dann schnell herausgefunden, „dass der Tischlerberuf genau das Richtige für mich ist.“ Im Vergleich zum Zimmermann, den auch sein Bruder und dein Opa bereits gewählt haben, schätzt er die Präzession, die Werkstatt und die vielen verschiedenen Baustellen sehr. „Aber auch das Team, die Zusammenarbeit mit Kollegen, die auch zu Freunden geworden sind, zusammen am Ende des Tages auf das Geschaffte zu schauen – das macht glücklich.“ Auch Jan schaut auf seine Hände und berichtet stolz, dass diese schon viele Möbelstücke und Räume gestaltet haben und noch werden. „Als nächstes dann als Handwerksmeister,“ beschreibt er seine kommenden Pläne. Danach malt er sich seine Zukunft so aus: "Ein eigenes Haus, Familie und immer noch im Handwerk, dann gerne auch in weiterführender Position tätig – das wäre mein Traum."
Erst die Liebe dann die Berufung gefunden - Familie macht Handwerk - Handwerk macht Familie.
Platz #4 im Jahrgang - Björn Falk, Dollern, 32 Jahre
Betrieb: Tischlerei Ölkers, Mittelnkirchen
Björn kam eher auf Umwegen zum Tischlerhandwerk. Zuvor war er als Marktleiter im Einzelhandel tätig. Eine Mischung aus Eigenheim bauen und die Verbindung zum Tischlerbetrieb seiner Frau hat ihm den Blick über den Tellerrand gezeigt. „Hätte ich das mal früher gewusst, wie schön Handwerk ist,“ schmunzelt er. Aus Beeindruckung wurde Tatendrang und nun Leidenschaft: "Etwas Nachhaltiges zu erschaffen und die Vielfalt des Berufes beeindrucken mich jeden Tag," erklärt Björn. "Es ist faszinierend, Möbelstücke zu gestalten, die Generationen überdauern, die nicht bei jedem Umzug aussortiert und zu echten Herzenstücken werden, die mit Erinnerungen einhergehen,“ fasziniert ihn. Familiär, Spaß und Familie.
Björn bleibt in der Firma seines Schwiegervaters, arbeitet an der Seite des Juniorchefs und plant langfristig zum Erfolg des Familienbetriebes beizutragen. Für seine Zukunft ist klar, Job und Familie zu kombinieren und eine gesunde und glückliche Balance zu haben, das treibt Björn weiter an: „Eine gesunde Familie mit meiner Frau, meiner Tochter und dem zweiten Kind, dass im Februar geboren wird – damit habe ich alles, was ich brauche.“
Wenn aus einem Zufall neue Zuversicht wird. Vom Praktikum zum Tischlerprofi und privatem Glück.
Platz #5 im Jahrgang: Malin Buck, Estorf, 19 Jahre
Betrieb: Mundt GmbH & Co. KG, Oldendorf
Manchmal muss es eben über ein paar Ecken gehen, statt gerade aus. Der erste Weg über die visuelle Gestaltung führte in eine Sackgasse. Doch für Malin kein Grund zur Panik, gelassen schaute sie sich mit Hilfe Ihrer Lehrer um und stieß mehr aus Zufall auf den Tischlerberuf. Eine Firma war schnell gefunden, in der Nachbarschaft bei Mundt in Oldendorf war sie herzlich willkommen. Damit war eine neue Tür geöffnet, durch die Malin gerne schritt. „Ich fahre sehr gerne auf die Baustelle und sehe am Ende des Tages oder des Projektes was ich mit meinem Team geschafft habe, das macht sehr glücklich und zufrieden.“ Malin fand in Oldendorf bei Mundt nicht nur ihr berufliches Glück, auch ihre Liebe lief ihr hier über den Weg: „So macht das Arbeiten natürlich noch mehr Spaß, wenn man die guten und die manchmal weniger guten Momente im Alltag auch beruflich mit seinem Partner teilen kann,“ erzählt Malin. Sie beschreibt ihren Beruf als abwechslungsreich und flexibel „man muss spontan sein, sich anpassen können an neue Gegebenheiten und darauf reagieren.“ Malins Traum? "Mit Mitte 30 wäre sie gerne verheiratet, hätte gerne ein eigenes Haus“ und weiter flexibel, was ihre berufliche Zukunft angeht, denn „man weiß nie, was die Zukunft bringt, aber natürlich freue ich mich auch bisweilen in meinem Team bei Mundt weiter mit anzupacken.
Weltenbummler ist für immer neue Wege bereit und vereint Handwerk und Herz fürs Helfen.
Platz 1 im Wettbewerb „Die Gute Form“ 2024
Dejan Chorengel, Hechthausen, 26 Jahre
Betrieb: Tischlerei Kammann Fredenbeck-Wedel
Dejan lernt vom Leben, ständig und immer wieder, dabei stößt er auf Ideen, die ihn auf seinen Wegen begleiten oder neue Wege einschlagen lassen. Nach seinem Abitur packte ihn die Reiselust. Dafür musste er sich zuerst bei der Post eine finanzielle Grundlage schaffen. Auf seinem Abenteuer im umgebauten Bulli stieß er immer wieder auf „Dinge, die man besser, komfortabler oder praktischer machen kann.“ Und da dachte er sich kurzerhand „Tischler, die können das.“ Und „das“ wollte er dann auch können. Dabei kommt sein Talent fürs Handwerkliche nicht von ungefähr. In seiner Familie gibt es bereits Dachdecker, Zimmermänner, Maurer und Fliesenleger. Für seine Zukunft hat er sich nun von seiner Schwester als Notfallsanitäterin und Feuerwehrfrau, sowie von einem Feuerwehr-Kollegen inspirieren lassen und startet eine Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr in Hamburg. Auch wenn er nun erstmal die Wege des Tischlerhandwerks verlässt, wird es immer ein Weg sein, der neben seinem jetzigen verläuft, denn „mein Beruf ist meine Basis, er ist vielfältig, kreativ und anspruchsvoll, etwas, was mir in meinem Leben immer eine Option lässt. Mit Mitte 30 möchte ich ein eigenes Haus haben, irgendwo im Grünen. Und natürlich weiterhin kreativ arbeiten."
Wettbewerb „Die Gute Form“: Kreativität und Präzision in Perfektion
Der Wettbewerb „Die Gute Form“ stellte die kreativsten und handwerklich besten Gesellenstücke heraus. Die Jury, bestehend aus Marcus Schulz , Heike Evers , Thomas Becker , Heike Fetz und Kevin Rothahn , lobte die hohe Qualität der Arbeiten. Der erste Platz ging an Dejan Chorengel , der mit seinem Gesellenstück die Jury beeindruckte.
Die Jury des Wettbewerbs „Die Gute Form“
Kreative Köpfe mit Blick fürs Detail
Die Jury des Wettbewerbs „Die Gute Form“ 2024 bestand aus Experten, die ein besonderes Gespür für handwerkliche Präzision und kreatives Design haben. Jeder von ihnen brachte eine einzigartige Perspektive in die Bewertung der Gesellenstücke ein, aber vor allem als möglicher Endkunde, denn „im Wettbewerb geht es in erster Linie um diese Perspektive, nicht um die fachliche,“ erklärt Rudolf Mundt.
Marcus Schulz, Geschäftsführer des Baustoffrecyclingcenters Brand & Schulz in Buxtehude, legte besonderen Wert auf die technische Präzision und Funktionalität der Stücke. „Im Handwerk wie im Baugewerbe ist Präzision das A und O. Diese jungen Tischler haben bewiesen, dass sie nicht nur kreativ, sondern auch handwerklich exzellent arbeiten.“
Heike Evers, Diplom-Ingenieurin und Architektin aus Buxtehude, brachte ihre Expertise im Bereich Design und Ästhetik ein. „Ein Möbelstück muss nicht nur gut aussehen, es muss auch funktional sein und sich in das tägliche Leben integrieren lassen. Die Arbeiten, die wir heute gesehen haben, vereinen beides auf wunderbare Weise.“
Thomas Becker, Generalagent der Signal Iduna Stade, bewertete die Wirtschaftlichkeit der Stücke. „Ein gutes Design ist nichts ohne eine wirtschaftliche Produktion. Die Balance zwischen Kreativität und Effizienz zu finden, ist eine Kunst, und diese jungen Talente haben es geschafft.“
Heike Fetz, Studiendirektorin und stellv. Schulleiterin der BBS Buxtehude, freute sich besonders über die Verbindung von Theorie und Praxis. „Es ist beeindruckend, wie das in der Schule erlernte Wissen hier in die Praxis umgesetzt wurde. Die Gesellenstücke zeugen von großer handwerklicher und gestalterischer Kompetenz.“ Besonders fasziniert Sie: „das Handwerk etwas ist, was ich nicht kann, aber sehr gerne selber können würde.“ Mit von Hand Erschaffenem komme auch Zufriedenheit und glücklich sein ins Leben, was sie besonders schätzt an handwerklichen Berufen.
Kevin Rothahn, KFZ-Mechatroniker aus Neukloster, brachte die Sicht eines technischen Handwerkers ein. „Obwohl ich aus einem anderen Handwerk komme, war ich von der Detailgenauigkeit und der Liebe zum Material Holz beeindruckt. Jedes Stück erzählt seine eigene Geschichte.“