Jan-Lasse Kallweit ist 19 Jahre jung und gewinnt mit seiner Schubkarren-Bank das 3te Lehrjahr im Wettbewerb Die Gute Form. Er lernt im Innungsfachbetrieb Mirkens in Buxtehude. Die Idee zu seinem Stück kam ihm in einem Urlaub: "Ich habe etwas ähnliches gesehen und war sofort angetan von der Idee, eine bewegliche Sitzbank zu erschaffen." Da passte es natürlich, dass genau solch eine im heimischen Garten noch fehlte: "Die Gartenbank ist ein Geschenk an meinen Vater - da sie doch sehr gelungen ist, findet sie vermutlich einen Ehrenplatz in seinem Blumenladen." Jan-Lasse's Mutter unterrichtet Werken an einer Grundschule - damit war sein Weg zum Holz bereits vor geebnet. "Nach mehreren Praktika ging es dann in die Ausbildung, und als Geselle mache ich dann vielleicht nochmal ein Auslandsjahr. Schweden wäre mein Traumziel." Jan-Lasse macht noch mehr Werbung für seinen Beruf: "Handwerker sein ist eine wirklich solide Grundlage fürs Leben - darauf kann man alles, was man möchte, aufbauen."

Lea wirkt überrascht, als ihr Stück zum Sieger ausgerufen wurde. "Damit habe ich wirklich nicht gerechnet - hier sind so viele tolle Möbelstücke gebaut worden. Dass meins die Jury überzeugt hat und sogar den ersten Platz belegt, hat mich positiv überrascht," sagt die 17-Jährige. Lea lernt im Ausbildungsbetrieb Ropers, Ahlerstedt. Ihr Couchtisch ist eine Kombination aus Holz und Epoxidharz - was die Jury am Ende überzeugt hat.- "Ein leises, zurückhaltendes Stück, das sich aber wunderbar ins Leben einfügt und damit die Jury wohl überzeugt hat," so Jörg Kresken von der Tischler-Innung Stade. Zum Couchtisch gehört auch ein kleines Kästchen, das "auf dem Sofa für die ganzen Kleinigkeiten Platz anbietet - Fernbedienung, Handy oder auch Getränke und Snacks," beschreibt Lea den Nutzen ihres Möbelstücks. Lea's Schwester ist als Maler- und Lackiererazubine bereits dem Handwerk verschrieben. "Statt Abitur wollte ich lieber direkt in den Beruf starten, hab im Berufsschuljahr zwei Praktika absolviert und so auch meinen jetzigen Ausbildungsbetrieb gefunden." Der Bau des Möbelstückes war für Lea eine erste Herausforderung in ihrem jungen Berufsleben. "Die Teilnahme am Wettbewerb übt sehr - auch für das Gesellenstück nächstes Jahr. Ganz alleine von Anfang bis Ende verantwortlich für einen "Auftrag" zu sein - das ist herausfordernd, aber am Ende auch etwas, an dem man sehr wächst". 

"Platz Zwei des 2.Lehrjahres können wir nicht unter den Tisch fallen lassen und müssen uns dieses Stück alle nochmal genauer ansehen," resümiert Kresken, "..., dass ist nämlich nicht nur Deko - das funktioniert auch!"

Über dieses Stück könnte ein ganzes Buch geschrieben werden. Neben der Kamera findet man die Dokumentation - angefangen von der Teakholz-Türzarge, die das Holz für die Kamera liefert, und somit ein 100% recyceltes Produkt ist. Zudem wurden per 3D Drucker Schablonen erzeugt. 

Nebenbei erfährt man vom Azubi Timo Schulz, dass Fotografieren seine zweite Leidenschaft ist. Den Hobbyfotograf findet man öfters in Grauerort oder in der Stader Innenstadt. Dort lichtet er nicht nur Stillleben ab, auch Interessierte können sich ablichten lassen und die selbst entwickelten Fotos erwerben.

Chef Ricardo Schmorl hat den Prozess von Anfang bis Ende begleitet: "Timo hat unzählige Stunden in den Bau der Kamera gesteckt, bei uns in der Firma erste Bilder entwickelt und bis ins kleinste Detail sein Möbelstück zelebriert. Das nenne ich Leidenschaft für Beruf und Hobby". 

Das 1. Ausbildungsjahr der Tischler absolvieren die Azubis an der Jobelmann-Schule Stade Fachrichtung Holztechnik. Alle Schüler fertigten ein Holztablet an - die Schüler haben selber festgelegt, welche 12 sich dem Wettbewerb stellen dürfen. Der Sieger des Wettbewerbs ist Dustin Kahrs, der bei der Prämierung leider nicht teilnehmen konnte.

Den 2. Platz belegte Simon Goedecke. Er ist 20 Jahre jung und besucht die Klasse des 1. Ausbildungsjahres der Tischler an der Jobelmann-Schule Stade. Er startet im August in die praktische Ausbildung in der Tischlerei Rehmke Oederquart. 

Simon ist leidenschaftlicher Hobbyhandwerker mit eigener kleiner Werkstatt, in der er schon viel praktische Erfahrung sammeln konnte. Angeleitet wurde er von seinem Vater, der selbst Tischler und dann Architekt wurde. Simons Pläne sind hoch gesteckt: Abitur - Ausbildung - Meister. Der 2. Platz im Wettbewerb ist dafür schon einmal ein gelungener Start! "Ausprobieren, Praktikum machen, orientieren. Arbeitsklima im Betrieb abchecken und das Material kennen lernen," empfiehlt Simon jungen Leuten, wenn sie noch unentschlossen bei der Berufs- oder Betriebswahl sind.