Die Gute Form: Da steckt Know-How drin!

Jobelmann-Schule Stade, 2. März 2018. Zum 28sten Male feiert der Tischlernachwuchs den Wettbewerb „Die Gute Form“. Knapp 150 Besucher schauten zu, wie Katja Jungnickel, Jonas Kuhrt und Ingmar Frank ihren Erfolg als Sieger ihres Jahrgangs feiern duften. Rekordverdächtig, neben der langjährigen Partnerschaft der Ausrichter, auch die Teilnehmerzahl an dem Wettbewerb: 48 liebevoll gestaltete Möbelstücke stehen im Glasfoyer der BBS noch bis zum 16. März in der diesjährigen Ausstellung.

Jurymitglied und Festredner Helge Scholz (Schulpastor) bezeichnete die Stücke als: „Absage an das Massenangebot der Fertigprodukte ohne viel Schi Schi und Bling Bling. Sie können stolz sein auf ihre Hände Arbeit!“ Obermeister der Tischler-Innung Stade zeigt sich beeindruckt von diesem Jahrgang: „Immer mehr entscheiden sich am Wettbewerb teilzunehmen und Erfahrungen zu sammeln. Unsere Klassen sind voll, Tischler/in zu werden ist wieder „hip“. Wichtig ist jetzt: Bleibt im Handwerk oder kommt nach einem Studium wieder zurück – wir brauchen euch!“


Alle Bilder als Download: Klick  (bis zum 1. April 2018 - danach Anfragen bei kontakt@die-medienfrau.de)


Die drei Sieger ihres Jahrganges Katja Jungnickel (1. Lehrjahr, BBS Stade), Jonas Kuhrt (3. Lehrjahr, Innungsbetrieb Tischlerei Meyer Stade-Bützfleth) und Ingmar Frank (2. Lehrjahr, Innungsbetrieb Tischlerei Kresken, Stade)


3. Ausbildungsjahr: Wie aus einem Tisch doch noch eine außergewöhnliche Herrenkommode wurde

Jonas Kuhrt ist Azubi im dritten Lehrjahr im Innungsbetrieb Tischlerei Meyer in Stade-Bützfleth und ist mit Leib und Seele Tischler. Sein Siegerstück ist eher aus Zufall entstanden: „Ich wollte einen Tisch bauen – dabei habe ich ein Tischbein verhauen – und da Tischler ungern etwas wegschmeißen, habe ich gleich weiter gedacht und das Holz für die Kommode genommen“. Dabei reparierte er den Holzriss mit Harz und machte es damit noch außergewöhnlicher. „Zudem sollte es ein Alltagsproblem lösen. Wenn ich nach Hause komme, kann ich mich hinsetzen, Uhr, Portemonnaie und Handy in die Fächer legen.“ Jonas ist sich noch nicht ganz sicher, wohin die Reise nach der Ausbildung gehen soll: „Vielleicht Studieren. Holztechnik, Pädagogik oder doch Meister, mal sehen.“

Platz zwei und drei - genauso kreativ

Von insgesamt 16 Teilnehmern in der Kategorie „3. Ausbildungsjahr“ belegt Manon Dankers vom Innungsbetrieb Kammann Fredenbeck-Wedel, mit einem Couchtisch den zweiten Platz. Knapp geschlagen geben musste sich Finja Stache, die mit einem Hängeschrank den dritten Platz belegte.


Die Ausstellung: Handwerk angesagt!

Bis zum 16. März 2018, Mo.-Fr.: von 8.00 bis 17.00 Uhr
           
Von der Stange gibt es hier wirklich nichts, eine originelle Stehlampe, ein XXL Schaukelstuhl oder ein Stehpult aus Holz und Metall – was von Tischlern gemacht ist, findet man in Möbelhäusern nicht. „Zu lernen, sich von dem Mainstream abzusetzen, Trends trotzdem mit einfließen zu lassen, Kundenwünsche planen und individuelle Lösungen schaffen – „Die Gute Form“ ist die Generalprobe für die Zeit nach der Ausbildung“, erläutert Obermeister Jörg Klintworth.

Möbelstücke aus dem zweiten und dritten Ausbildungsjahr

 

48 Teilnehmer, aus 15 Betrieben, davon 14 Schüler der Jobelmann-Schule Stade haben am Wettbewerb teilgenommen. Sie mussten sich Jury stellen, eine Fertigungszeichnung, Stückliste und ein Arbeitsablaufplan abgeben – „…auch der Papierkram gehört zum Job dazu“, so Berufsschullehrer Christian Lindhorst.  


2. Ausbildungsjahr

Das zweite Lehrjahr entschied Ingmar Frank vom Innungsbetrieb Tischlerei Kresken Stade für sich. Er zeigte sich überrascht: „Im Vergleich zu den anderen Stücken ist meins wohl das unscheinbarste und kleinste“. Seine Schlüsselablage überzeugte jedoch die Jury mit Abstand! „Es ist klein, fein, durchdacht und wirkt such seine Einfachheit.“, so Jurymitglied und Berufsschullehrerin Lohmeyer. Ingmar baute sein Schlüsselbord aus dem recycelten Tropenholz einer alten Türzarge. Nach seiner Ausbildung nimmt sich Ingmar eine kleine Auszeit und plant mit seinem Fahrrad die Welt zu bereisen. „China und Australien stehen dabei ganz oben auf meiner Liste.“


Den zweiten Platz konnte sich Jan Gidom vom Innungsbetrieb Matthias Sieg, Buxtehude sichern. Er baute aus einem Holzstamm eine Stehlampe und fügte diese mit einer Ablage in die naturgegebenen Formen des Stammes ein.


Über einen Gutschein für den dritten Platz des zweiten Lehrjahres konnte sich Azubine Ines Haack vom Innungsbetrieb Bauelemente-Tischlerei Rudolf Mundt Oldendorf freuen – ihr Telefontisch sorgte besonders mit der Holzauswahl für Begeisterung.


1. Ausbildungsjahr

Das 1. Ausbildungsjahr tischlert Schatullen für wichtige und wertvolle Kleinigkeiten des Alltags

 


Die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Holztechnik der Jobelmann-Schule in Stade, die damit ihr erstes Ausbildungsjahr absolvieren, haben in diesem Jahr die Vorgabe „Schatullen“ kreativ umsetzten müssen. Eine Vorauswahl von 14 Stücken wurde getroffen, diese durften sich der „Gute Form“ Jury stellen. „Die Bandbreite der Umsetzung zeigt die außerordentliche Qualität dieses Jahrganges“, so Obermeister und Kreishandwerksmeister Jörg Klintworth. Jan Fitschen schaffte mit seiner Umsetzung den dritten Platz, dicht gefolgt von Jieun Song. Katja Jungnickel überzeugte am Ende mit ihrer Kreation und freute sich riesig über den Sieg. Die Abiturientin hat das Handwerkeln bei den Pfadfindern gelernt: „Vieler meiner Freunde sind ebenfalls im Handwerk tätig. Mir war schnell klar, dass ich in diese Richtung möchte!“

Das 1. Ausbildungsjahr tischlert Schatullen für wichtige und wertvolle Kleinigkeiten des Alltags
Die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Holztechnik der Jobelmann-Schule in Stade, die damit ihr erstes Ausbildungsjahr absolvieren, haben in diesem Jahr die Vorgabe „Schatullen“ kreativ umsetzten müssen. Eine Vorauswahl von 14 Stücken wurde getroffen, diese durften sich der „Gute Form“ Jury stellen. „Die Bandbreite der Umsetzung zeigt die außerordentliche Qualität dieses Jahrganges“, so Obermeister und Kreishandwerksmeister Jörg Klintworth. Jan Fitschen schaffte mit seiner Umsetzung den dritten Platz, dicht gefolgt von Jieun Song. Katja Jungnickel überzeugte am Ende mit ihrer Kreation und freute sich riesig über den Sieg.


Impressionen


Prämierung und Veranstaltung

Stellv. Schuldirektor Dieter Janzen und Obermeister der Tischler-Innung Stade Jörg Klintworth begrüßten die knapp 150 Gäste vor dem Glasfoyer der Jobelmann-Schule in Stade. Er ließ die letzten 28 Jahre Kooperation Revue passieren.


Ebenfalls Gast auf der Veranstaltung war Kai Trabandt von der Firma Eisen-Trabandt Stade, der schon viele Jahre Sponsor der Preise für die ersten Plätze ist.


Besondere Beachtung fanden die Worte des Schulpastors Helge Scholz, der in diesem Jahr Jurymitglied und Festredner war. Seine Rede steckte voller Weisheiten, Ernsthaftigkeit und Humor, dass man aufmerksam zuhören musste. „Wenn du einen Stuhl machst, der nur eine Idee von einem Stuhl folgt und nicht dem eigentlichen Zwecke, hast du das Ziel verfehlt. Solch einen Design-Schi-Schi kann ich bei Ihnen zum Glück nicht finden!“. Er lobte die bodenständige und ehrliche „Hände Arbeit“ und beschrieb die Arbeiten als Spannung zwischen Tradition und Form. Zudem freute er sich, dass die Teilnehmer dank des Wettbewerbs ganz ohne den Zwang vom Wirtschaftmarkt agieren konnten. „Sie haben mit dem Möbelstück ein bisschen von sich selbst frei gegeben – das ist mutig und verdient meinen Respekt.“, beendete Scholz seine Rede.